Ferndolmetschen

Ferndolmetschen: die Chance, die neuen Möglichkeiten für besondere Situationen zu nutzen.

  • Damit ist gemeint, wenn im Notfall oder kurzfristig eine Gebärdensprachdolmetscherin benötigt wird, ich die Möglichkeit anbiete, z.B. über Handy / Tablet oder Computer online zu dolmetschen.
  • Voraussetzung dafür ist, dass ich den gehörlosen / tauben Kunden*in kenne. Und der / die Kunde*in auch mich.
  • Das ist z.B. wenn ich bereits vorher bei dem Arzt / der Ärztin gedolmetscht habe und der gehörlose / taube Patient*in dringend zum Arzttermin muss, ich selber aber leider keinen Termin frei habe. So kann versucht werden kurzfristig eine Uhrzeit zu vereinbaren um in der Praxis oder beim Arzt / Ärztin online in Gebärdensprache / Lautsprache zu dolmetschen.
  • Es ist wichtig, dass das Ferndolmetschen kein Ersatz für einen Termin mit Dolmetscher*in vor Ort ist. Ebenso wichtig ist, dass alle sich vorher kennen und Vertrauen vorhanden ist.
  • Voraussetzung für dieses Angebot ist, dass es vorher eine Vereinbarung zwischen den Kunden*innen und mir gibt.
  • Daher gilt dieses Angebot nur für Stammkunden*innen.
  • Wer Interesse hat mehr darüber zu erfahren, und wie der technische Ablauf ist, kann gerne den Kontakt zu mir aufnehmen. Dann kann ich den Ablauf direkt in Gebärdensprache mit Ihnen besprechen.

 

Ferndolmetschen zur Arbeitsassistenz

  • Im Bereich der Arbeitsassistenz kann Ferndolmetschen eine Unterstützung der selbständigen Arbeit sein. In diesem Bereich bieten wir neben der normalen Arbeitsassistenz am Arbeitsplatz, z.B. Dolmetschen von Teamsitzungen, das Verschriftlichen von schriftsprachlichen Texten an.
  • Das kann z.B. ein gebärdensprachliches Video sein, dass mir zugeschickt wird. Das Video wird von mir lautsprachlich übersetzt und im Büro von kreuz&quer direkt verschriftlicht.
  • Der fertige Text wird dann direkt an die gehörlosen / tauben Kunden*innen geschickt. Das können E-Mails sein, Beschreibungen, Berichte, und vieles mehr. Dies kann innerhalb weniger Stunden oder schneller umgesetzt werden.
  • Informationen, Wünsche und Möglichkeiten werden individuell vereinbart.
  • Bei Fragen und Interesse dazu nehmen Sie gerne Kontakt auf.

 

Hinweise für Videokonferenzen mit tauben Menschen und Dolmetscher*innen

Die Kommunikation mittels Dolmetscher*innen ist anders und ungewohnt. Findet das Gespräch über eine Videokonferenz statt, kommen ein paar Hürden hinzu. Für alle Beteiligten wird das Gespräch somit etwas schwieriger. Wichtig ist vor allem Geduld und Verständnis für die Bedürfnisse der Anderen.

Damit es trotzdem klappt hier ein paar Tipps:

  • Nehmen Sie sich Zeit, um mit den tauben Teilnehmer*innen vorher über die Technik zu sprechen.
  • Kontaktieren Sie die Dolmetscher*innen vorab, um offene Fragen zu klären und Informationen oder Vorbereitungsmaterial an diese zu senden (Tagesordnung, Präsentation, etc.). Eine stabile Internetleitung über LAN ist unverzichtbar.
  • Gibt es Jemanden, den man bei Technikproblemen kontaktieren kann? Geben Sie diese Information auch an die Dolmetscher*innen weiter. Auch Sie selbst sollten bei Technikproblemen zum Beispiel über Ihr Mobiltelefon erreichbar sein.
  • Dolmetscher*innen und taube Teilnehmer*innen brauchen ein klares Bild, um die Gebärden gut erkennen zu können. Da eine hohe Datenrate die Übertragung verlangsamt, empfiehlt es sich, dass alle passiven Teilnehmer*innen das Video ausschalten. Hauptsprecher*in, taube Teilnehmer*innen und die Dolmetscher*innen sollten durchgehend das Video angeschaltet haben.
  • Benutzen Sie eine Präsentation? Durch das tool „Bildschirm teilen“ werden alle anderen Teilnehmer*innen minimiert oder ganz ausgeblendet. Um Ihrer Präsentation und Ihren Worten folgen zu können ist es jedoch unabdingbar, dass der Sichtkontakt zwischen den Tauben und den Dolmetscher*innen konstant gewährt ist. In vielen Programmen ist es aber nicht möglich den präsentierenden Bildschirm sowie andere Teilnehmende gleichzeitig groß zu sehen. Dann ist es hilfreich die tauben Teilnehmer*innen sowie die Dolmetscher*innen über ein zweites, parallel laufendes Programm zuzuschalten.
  • Wie auch in Präsenzveranstaltungen gilt, dass nicht gleichzeitig auf die Präsentation und die Dolmetscher*innen geschaut werden kann. Möchten Sie also explizit auf etwas in Ihrer Präsentation zeigen, geben Sie den Teilnehmer*innen Zeit zur Betrachtung bevor Sie fortfahren.
  • Geben Sie den Teilnehmer*innen genügend Zeit um auf von Ihnen gestellte Fragen zu reagieren. Die Verdolmetschung in Gebärdensprache erfolgt zwar simultan, kommt aber dennoch etwas zeitversetzt bei den tauben Teilnehmer*innen an.
  • Setzen Sie eine Moderation ein, die die Meldungen notiert, den Verlauf steuert und den Chatverlauf im Auge behält. Hilfreiche Tools sind hierfür „Hand heben“ oder die Symbolfunktionen wie Daumen hoch/runter, Emojis, etc.
  • Rückkopplung der Mikrofone: Bitten Sie alle Teilnehmer*innen ihre Mikrofone auszuschalten, solange sie nicht aktiv sprechen wollen.
  • Für eine optimale Tonqualität empfiehlt sich das Tragen von Kopfhörern mit eingebautem Mikrofon.

Hinweise für Videokonferenzen DOWNLOADEN

 

 

Hinweise für Videokonferenzen mit tauben Menschen und Dolmetscher*innen

Das Dolmetschen bei einer Videokonferenz ist schwieriger und anstrengender für Sie und auch für Ihre Dolmetscher*innen. Alle brauchen mehr Geduld und müssen Rücksicht aufeinander nehmen.

Damit es trotzdem klappt hier ein paar Tipps:

  • Dolmetscherbedarf bei der Chef*in oder den Veranstalter*innen anmelden.
  • Den Link für den Zugang an die Dolmetscher*innen weiterleiten oder die Verantwortlichen bitten, das zu tun.
  • Vorbereitungsmaterial (Tagesordnung, Präsentation, Informationen zum Termin) an die Dolmetscher*innen schicken.
  • 30 Minuten vorher Technik-Check: das Programm kennenlernen (Hand heben, Video an/aus, Mikrofon an/aus, Chat, Teilnehmer*innen anzeigen, Video anheften) Bei Unsicherheit lieber an einem Tag zuvor schon üben.
  • Programmupdates pflegen und Programme als Apps auf den Computer herunterladen, wenn möglich nicht den Webbrowser benutzen.
  • Stabiles Internet über LAN-Kabel!
  • Licht hell genug.
  • Hintergrund neutral.
  • Kleidung einfarbig.
  • KEIN „Hintergrund verschwimmen“, weil Hände auch verschwimmen.
  • Pixelzahl der Kamera soll 1080 P sein.
  • Ungestört sein.
  • Sitzposition, auf einem Stuhl, aufrecht.
  • Kamera in Augenhöhe.
  • Gebärdenraum muss ins Bild passen (Test: Gebärde KÖNIG, FLUGZEUG, GEBURT).
  • In Konferenz wird eine Präsentation verwendet: auf zweiten Kanal wechseln und mit Dolmetscher*innen extra Programm nutzen.
  • Zusätzlich Kontakt über das Handy falls Probleme auftreten.
  • Wenn möglich alle Sprechenden ausblenden, nur Hauptsprecher*in / Moderator*in, Gehörlose*innen und Dolmetscher*innen machen die Kamera an.
  • Teilnehmer*innen, die durchgehend zu sehen sein sollen „Video anheften“, Zoom „Multipin“ (Dolmetscher*innen und Präsentation).
  • Mikrofon durchgehend stumm schalten.
  • Laptop, Handy oder Tablet sollten alleine stehen / mit beiden Händen gebärden.
  • Am Anfang erklären, dass Dolmetscher*innen und Gehörlose anwesend sind und deshalb Gesprächsdisziplin eingehalten werden muss.
  • Langsam, groß und sauber gebärden.

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